
Katholische Frauenbewegung: Klimakrise ist eine Gerechtigkeitsfrage
Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) hat sich dem dramatischen Appell für Klimagerechtigkeit katholischer Bischöfe Anfang der Woche angeschlossen. Die kontinentalen Bischofskonferenzen aus Lateinamerika, Afrika und Asien forderten gemeinsam mit der vatikanischen Entwicklungsbehörde von der Staatengemeinschaft eine Abkehr von kurzfristigen Wirtschaftsinteressen hin zu einem gerechten, solidarischen und ökologisch verantwortungsvollen Kurs. "Wir dürfen die globale Verantwortung nicht auf andere abwälzen", äußerte sich die kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl darauf Bezug nehmend in einer Aussendung am Donnerstag. Die Klimakrise sei eine "akute Gerechtigkeitsfrage", denn die Verantwortung für die globale Klimakrise liege in hohem Maße bei den Ländern des Nordens.
Die Leitragenden seien Menschen im Süden, so Ritter-Grepl weiter. Insbesondere Frauen würden die existenziellen Folgen "am unmittelbarsten" spüren - "mit drastischen Auswirkungen auf Ernährungssicherheit, Gesundheitsversorgung und soziale Stabilität". Es brauche nun konkrete politische Maßnahmen und eine "Haltung des Teilens und des Respekts vor den Lebensrealitäten unserer Mitmenschen weltweit", stimmte Ritter-Grepl mit den Forderungen der katholischen Bischöfe im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP30 in Brasilien (10. bis 21. November 2025) überein. Auch sie stellten den Anspruch, dass reiche Nationen ihre ökologische Schuld mit fairer Klimafinanzierung begleichen sollten, "ohne den Globalen Süden weiter zu verschulden".
In ihrer 34-seitigen Stellungnahme forderten die Bischöfe zudem von den Verantwortlichen die dringende Umsetzung und Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, um katastrophale Auswirkungen zu vermeiden, dürfe niemals aufgegeben werden. "Es sind der Globale Süden und künftige Generationen, die bereits jetzt unter den Folgen leiden." Zugleich warnten die Bischöfe vor "falschen Lösungen" wie grünem Kapitalismus, der soziale und ökologische Ausbeutung nur in neuer Form reproduziere.
Die kfbö wies in ihrem Schreiben aber auch auf das vorhandene Engagement hunderter Frauen in Österreich hin, die sich ehrenamtlich für mehr Klimagerechtigkeit einsetzen. Mit der Aktion "Familienfasttag", die jährlich unter dem Motto "Teilen spendet Zukunft" stattfindet, sammelt die kfbö Spenden für entwicklungspolitische Frauenprojekte. Durch Veranstaltungen wie Benefizsuppenessen in Pfarren versucht sie, breite gesellschaftliche Aufmerksamkeit für ihre Themen zu erreichen. Allein 2024 wurden dabei über 1,6 Millionen Euro gesammelt.
Quelle: kathpress