
St. Pölten: Frauenkommission für weitere fünf Jahre beauftragt
Die Frauenkommission der Diözese St. Pölten wird für weitere fünf Jahre verlängert. Das kündigte Bischof Alois Schwarz am Montag im Rahmen der Vollversammlung an, bei der der erste Fünfjahresbericht des Gremiums präsentiert wurde. Trotz sichtbaren Engagements und lokaler Wertschätzung beklagen die Mitglieder ausbleibende strukturelle Verbesserungen sowie mangelnde Unterstützung durch die Diözesanleitung.
Im Bericht heißt es wörtlich: "Keine der Frauen kann eine Verbesserung des Miteinanders der Geschlechter bzw. der Situation von Frauen im diözesanen Geschehen feststellen. Die meisten beklagen eine Verschlechterung." Immer wieder komme es zudem vor, dass "klerikale Priester" die Lebendigkeit von Pfarrgemeinden gefährdeten.
Gleichzeitig verweisen die 17 Mitglieder auf positives Feedback aus ihren eigenen Wirkungsbereichen in Pfarren und kirchlichen Gruppen, wo sie sich "auf Augenhöhe" wertgeschätzt und eingebunden fühlen und dort auch "sich einbringen, gestalten und leiten" können. "Sehr positiv" sei auch, dass es die Kommission überhaupt gebe, die Vernetzung mit gesamtkirchlichen Vorgängen wie etwa dem synodalen Prozess sowie die Vorträge und Bildungsveranstaltungen mit internationalen Referentinnen.
Bischof Schwarz dankte den beteiligten Frauen für ihre intensive Arbeit und reagierte auf die teils kritischen Rückmeldungen mit der Bitte um Verzeihung für erlittene Kränkungen. Zudem kündigte er die Adaptierung der Statuten an. So sollten künftig auch Frauen mit gesellschaftlicher Verantwortung außerhalb kirchlicher Gremien eingebunden werden.
Die Frauenkommission war 2020 von Schwarz ins Leben gerufen worden, mit der Vorgabe, nach fünf Jahren Bericht zu erstatten. Der aktuelle Bericht wurde am Dienstag im Sommerrefektorium in St. Pölten von Vorsitzender Anna Rosenberger gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Veronika Prüller-Jagenteufel, Angela Lahmer-Hackl, Regina Sprinzl und Magdalena Ganster vorgestellt. Rund 70 Personen nahmen teil, darunter neben Bischof Schwarz auch Generalvikar Christoph Weiß.
Quelle: kathpress